Als ich im September 1986 in die Schule kam, gab es noch kein Human Design. Zu dieser Zeit bestimmten allein die Vorstellungen meiner Eltern, was für mich das Beste sein würde. Diese Vorstellungen waren geprägt von ihren eigenen Erfahrungen und den gesellschaftlichen Normen, die damals herrschten.
Meine Eltern sagten zu mir: „Wenn du gut in der Schule bist, wirst du erfolgreich und glücklich im Leben sein. Also, lerne fleißig, um auf eine gute weiterführende Schule zu kommen.“
Ich habe gelernt und es geschafft, auf eine gute weiterführende Schule zu kommen. Doch trotzdem fühlte ich mich nicht so glücklich, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nun hieß es: „Strebe weiter danach, auf eine gute Universität zu kommen. Nur so kannst du später einen angesehenen Beruf ausüben und genug verdienen, um erfolgreich und glücklich zu sein.“
Also habe ich weiterhin fleißig gelernt und es geschafft, an eine gute Universität zu gelangen. Doch auch dort fühlte ich mich nicht besonders glücklich, denn mein gewähltes Studienfach erfüllte mich nicht.
Nach fünf Jahren des Studiums war ich bereit für das vermeintlich glückliche Leben, das mir versprochen worden war. Ich begann als Architektin zu arbeiten, verdiente Geld und … trotzdem fühlte ich mich weder glücklich noch erfolgreich. Warum? Was hatte ich falsch gemacht?
Heute weiß ich, dass die Entscheidungen, die ich damals in meinem Leben getroffen habe und die Entscheidungen, die meine Eltern für mich getroffen haben, rein kopfgesteuert waren. Sie waren kluge, wohlüberlegte und rationale Entscheidungen, die aus der damaligen Sicht der beste Weg schienen, im Leben voranzukommen. Einfach handeln, ohne nachzuspüren. Schnell sein. Klug sein. Mutig sein. Gefühle? Welche Gefühle?
Nach 15 Jahren als Architektin habe ich endlich meinem Körper erlaubt, die richtige Entscheidung für mich zu treffen. Ich habe gekündigt und arbeite seitdem als Human Design Beraterin. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich richtig gespürt, was es bedeutet, erfolgreich und glücklich zu sein.